Kategorien
Besondere Bäume Kirche/Kapelle Mariengrotte

Mariengrotte in einem Baum, der zum Kirchturm wurde (nähe Kreuzstraße)

Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Schild oberhalb des Eingangs (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Da geht es lang! (27.08.2020) © Thomas Irlbeck

Eine Mariengrotte in einem Baum, genauer einer Eiche, ist sehr selten. Doch in der Nähe des Dorfes Kreuzstraße, einem Gemeindeteil von Valley, befindet sich diese ganz besondere Mariengrotte. Sie gehört bereits zur Siedlung Kleinkarolinenfeld, einem Ortsteil von Aying; die Grenze zu Valley läuft etwas südlich davon. Die Grotte liegt im Hofoldinger Forst nahe des Waldrandes.

Die fast metergroße Marienstatue soll um 1880 von Holzarbeitern gefertigt worden sein. In die Eiche, deren Alter auf 400 bis 500 geschätzt wird, wurde 1898 eine Nische geschlagen, mit Tuffstein ausgekleidet und die Figur darin untergebracht. Daher wird sie auch als Marieneiche bezeichnet. Die Grotte wurde noch im selben Jahr geweiht. Die Figur selbst ist übrigens auch aus Eichenholz, das aber von einem anderen Baum stammt.

Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Sicherlich einzigartig : eine Mischung aus Waldkapelle, Baum und Mariengrotte (27.08.2020) © Thomas Irlbeck

Wie bei allen Mariengrotten wurde auch hier die der Höhle von Massabielle bei Lourdes in Frankreich nachgebildet, in welcher 1858 der heiligen Bernadette die Muttergottes erschienen sein soll.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Eiche durch einen Blitzschlag derart schwer beschädigt, dass die Krone gekappt werden musste. Auf dem Stamm wurde ein Dach errichtet, der so zu einer Art Kirchturm wurde. Damit entstand auch die wesentliche Optik der heutigen Waldkapelle. Der Baum wurde mit Eisenbändern und Zement stabilisiert.

1911 wurde die Grotte neu gebaut, später kam ein Gitter dazu, und die Grotte wurde erweitert. Ein baulich erneut besonderes Jahre war schließlich 1992, als ein neues Dach mit Kugelkreuz angebracht wurde.

Vor der Waldkapelle mit der Grotte befinden sich einige Bänke und etwas abseits eine Erklärungstafel mit der Geschichte der Mariengrotte.

Um den eigentliche Star zu sehen, die Gottesmutter, muss man nur die Kapellentüren öffnen. Man steht in einem winzigen Raum vor dem bereits erwähnten Eisengitter. Die Hauptdarstellerin hinter dem Gitter wirkt eindrucksvoll und detailreich. Die zweite Figur ist die heilige Bernadette, die links unten vor Maria kniet.

Trotz der geringen Raumgröße gibt es noch viel entdecken. Dabei fallen die vielen Bilder auf, welche die Wände schmücken. Zu sehen sind vor allem volkstümliche Darstellungen von Jesus, der heiligen Maria und der heiligen Anna.

Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Nach dem Öffnen der Türen steht man in einem winzigen Raum (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Deutlich ist zu erkennen, dass die Grotte in den Eichenstamm eingebaut wurde (27.08.2020)© Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Die Marienstatue besteht aus Eichenholz – aus dem Holz einer anderen Eiche (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Der kleinen Bernadette ist die Gottesmutter erschienen! (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Auf der Rückseite sieht man deutlich: Der Eichenstamm fungiert als Kirchturm, sogar eine Regenrinne wurde dem Dach verpasst. Deutlich zu erkennen sind die Stabilisierungsmaßnahmen am Stamm mithilfe von Eisenbändern und Zement (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Noch näher dran (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Bilder, Kruzifixe und mehr im Innern (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Bilder, Kruzifixe und mehr im Innern (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Oberhalb der Nische mit der Grotte ist eine Ex-voto-Tafel (Gelübde-Tafel) der Familie Hubert angebracht. Johann Hubert senior legte in der Kriegsgefangenschaft ein Gelübde ab. Er wolle alle sechs Jahre bei der Grotte ein Fest feiern (27.08.2020) © Thomas Irlbeck
Mariengrotte Kleinkarolinenfeld
Dach mit Kugelkreuz (27.08.2020) © Thomas Irlbeck

Etymologie

Valley

Der Gemeindename hat nichts mit den englischen Wort valley, das Tal bedeutet, gemein. Vielmehr stammt der Name vermutlich von der keltischen Göttin Fallada. Entsprechend wird der Name auch nicht wie das englische valley (Lautschrift: vălē) gesprochen, sondern so, wie man es bei einem deutschen Wort üblich wäre (Lautschrift: faˈlaɪ]).

Kleinkarolinenfeld

Die Siedlung entstand ab 1802 als planmäßige Neugründung durch die Ansiedlung protestantischer Siedler aus der Pfalz und aus Baden. Wie auch Großkarolinenfeld wurde sie nach der zweiten Gemahlin Max IV. Joseph, der Prinzessin Karoline von Baden, benannt.

Einkehr

Im Dorf Kreuzstraße in der Nähe des Bahnhofes befindet sich das einzige Wirtshaus im Dorf, der Bartewirt, der einen großen Biergarten bietet und täglich geöffnet hat.

Quelle

Wie aus einer Eiche ein Kleinod wurde (Merkur.de)

Kategorien
Besondere Bäume Kruzifix

Sehr alter Baum mit Feldkreuz in Aying

Baum in Aying mit Feldkreuz
Besonderer Baum in Aying mit Feldkreuz (30.07.2020) © Thomas Irlbeck

Dieser sehr alte und außergewöhnliche Baum mit Feldkreuz findet sich in Aying. In der Nähe gibt es gleich zwei Mariengrotten. Das Schild vor dem Baum ist der Wegweiser: 950 Meter zu den Grotten. Zu den Mariengrotten ist hier ein Artikel erschienen: Doppelgrotte in Aying

Baum in Aying mit Feldkreuz
Besonderer Baum in Aying mit Feldkreuz (30.07.2020) © Thomas Irlbeck
Baum in Aying mit Feldkreuz
Detail Kruzifix (30.07.2020) © Thomas Irlbeck
Kategorien
Kirche/Kapelle Mariengrotte

Doppelgrotte in Aying

Grotte in Aying
Grotte 1 in Aying. Hier geschah das „Wunder von Aying“ (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

In der Nähe von Aying bei München gibt im angrenzenden Wald gleich zwei Mariengrotten.

Grotte 1 (Platz des guten Hirten)

Grotte in Aying
Das ganze Ensemble der Grotte 1 am „Platz des guten Hirten“ von links nach rechts: Grotte, Baumstumpf mit Holzskulptur des Much, Baum mit Gneis-Stein und Gemälde (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

Am Platz des guten Hirten findet sich eine freistehende Grotte mit Marienstatue. Auf einem Baumstumpf hinter der Grotte steht eine Holzskulptur des guten Hirten. Eine Hinweistafel an der Grotte erzählt die Geschichte des „Wunder von Aying“. Vor einem daneben befindlichen Baum wurde ein Gneis-Stein mit der Aufschrift „Much †“ gesetzt. An diesem Baum wurde außerdem ein Gemälde angebracht, das die entscheidende Szene aus dem Leben des Much zeigt.

Grotte in Aying
Die Grotte 1 (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

Der Sage nach hat Ende des 19. Jahrhunderts der damalige Ayinger Dorfhirte, der „Much“, zusammen mit seinen ihm anvertrauten Schafen wegen eines aufkommenden Gewitters Schutz unter einer uralten, großen Buche gesucht. Diese Stelle war beliebt, weil dort eine Quelle entspringt, an der man sich erfrischen konnte. Ohne erkennbaren Grund liefen plötzlich alle Schafe in die gleiche Richtung los. Der Much fand sie in der Nähe in einem damaligen Jungholz. Minuten später schlug ein Blitz in die uralte Buche und zerstörte sie komplett. Der Much hätte das vermutlich nicht überlebt, wäre er an dem alten Standort geblieben. Überwältigt von dem Ereignis kniete der Much nieder und dankte Gott für seine Rettung. Danach war er verändert, wortkarg und nachdenklich. Wochen später fand man ihn tot an der Stelle, an der er für seine Rettung gedankt hatte, bekleidet mit seinem Sonntagsanzug. An was und wie er gestorben ist, wurde nie geklärt.

Grotte in Aying
Der Gneis-Stein erinnert an die Stelle, an der der Much starb (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

An der Todesstelle wurde ihm zu Ehren ein grüner Gneis-Stein gesetzt. Daneben wurde 1905 die Grotte erbaut, in der ursprünglich eine Figur des auferstandenen Heilands stand. 1959 wurde die Grotte von Schorsch Kirner renoviert und wird weiter von ihm betreut. Jetzt befindet sich eine Marienstatue in ihr. Die Holzskulptur auf dem Baumstumpf erinnert an den guten Hirten Much. Der Gneis-Stein ist zwar teilweise von einer Baumwurzel überwachsen, aber dennoch gut sichtbar.

Grotte in Aying
Künstlerische Darstellung des dankenden Much (27.05.2017) © Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Holzskulptur des guten Hirten Much (27.05.2017) © Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Grotte 1 (27.05.2017) © Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Marienstatue in Grotte 1 (27.05.2017) ©Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Grotte 1, noch näher dran

Kapelle mit Grotte 2

An der Stelle der zweiten Grotte stand die Buche, in die der Blitz einschlug. Die Grotte befindet sich in einer Holzkapelle.

Grotte in Aying
Kapelle mit der Grotte 2 (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

Die Grotte ist mit ihrer Marienstatue und Jesus-Figur besonders eindrucksvoll:

Grotte in Aying
Marienstatue in Grotte 2 (27.05.2017) © Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Jesus-Figur in Grotte 2 (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

Ein Marterl an der Kapelle weist noch auf einen schrecklichen Unfall hin. In der Nähe der Kapelle habe die Jungfrau Teresia Pichler Bärhambauerstochter von Aying durch einen Baumschlag am 1. Dezember 1876 den Tod gefunden, heißt es. Sie war erst 17 Jahre alt.

Grotte in Aying
Marterl (27.05.2017) © Thomas Irlbeck
Grotte in Aying
Marterl, Detail (27.05.2017) © Thomas Irlbeck

Aying und Umgebung

In Kreuz findet sich die sehenswerte Filialkirche Mariä Geburt, eine ehemalige Wallfahrtskirche.

Kreuz, Kirche
Kirche „Mariä Geburt“ in Kreuz (27.05.2017) Thomas Irlbeck